Erfahrungsbericht von Sonja Bockrath
Von: Sonja Bockrath [mailto:Evil_Bonita@gmx.de] Gesendet: Dienstag, 29. April 2008 23:09 An: 'cuxkatzen.de' Betreff: AW: Struvit-Kater
Hallo, Frau Benger
Nun sende ich Ihnen endlich den Bericht. Sams Werte sind immer gut und der pH-Wert ist stetig zwischen 6,3 und 6,5. Er hat inzwischen Idealgewicht und sieht super klasse aus! Das neue Sommerfell, was gerade kommt, ist wunderschön und auch unsere Katze sieht dank dem Futter aus wie ein kleines Model ;-).
Was das "Weitersagen" angeht: ich habe jetzt selber schon einigen Leuten vom Guardacid erzählt. Dank Ihnen gibt’s hier noch mehr FUS-Katzen, die inzwischen viel bessere Werte haben! Und auch der Tierschutzverein, in dem ich bin, beschäftigt sich inzwischen damit!
Liebe Grüße Sonja Bockrath
Samuel lebt!
Es war im August 2007, als ich es das erste Mal bemerkte. Mein geliebter, 2 ½ Jahre alter Stubenkater Samuel hatte auf mein Bett gemacht – na klasse. Ich hatte grad begonnen, mehr außer Haus zu arbeiten und dachte nun, dass er mir seinen Unmut darüber klar machen wollte. Noch ein oder zweimal geschah das Missgeschick, während ich außer Haus war und mein Mann und ich wuschen jedes Mal einfach schweigend das Bett.
Bis es dann immer häufiger wurde und mein Unmut darüber wuchs. Ich ging ins Internet und fand sogleich einige Foren, die auf körperliche Ursachen hinwiesen. Gleich am nächsten Tag waren wir beim Tierarzt und er diagnostizierte nach einer Urinprobe eine Blasenentzündung. Es wurden Antibiotika verabreicht. Ich kam mir so blöd vor, so lang gewartet zu haben und es war doppelte Freude, als Sam 2 Tage später wieder lieb und entspannt sein Klo nutzte.
Doch am 3. Tag der Schock! Sam konnte nicht urinieren. Man sah deutlich wie er wollte, aber es kam nichts. Wir fuhren sofort zum Tierarzt und dieser legte einen Katheter und "pumpte" Sam frei. Dabei kamen einige kleine Steinchen mit heraus, die den Harnweg verstopften. Es waren Harnsteine. Kater hätten das oft und er brauche nun Spezialfutter. Zudem müsse Sam abnehmen. Wir bekamen für knapp 100 EUR Diätnass- und Diättrockenfutter vom Tierarzt. Außerdem die Tabletten FLUDT AID K.
6 Wochen lang war alles ruhig. Sam ging es gut und wir hielten uns streng an das Futter. Danach setzte ich es langsam ab. Mein Gedanke war, er sei ja jetzt gesund. Das war ein Fehler!
Anfang Oktober das selbe Spiel, wieder genau dieselben Sachen. Erst aufs Bett machen, Antibiotika (diesmal sofort zum Arzt) und Diätfutter. Von einer Freundin hatte ich gehört, dass Trockenfutter nicht so gut sei, also bestellte ich diesmal nur das Nassfutter. Der Tierarzt war dagegen, da Sam
my ja abnehmen sollte. Ich blieb hart.
Leider musste Sam dennoch noch einmal katheterisiert werden. Der Tierarzt sagte uns, dass das ab jetzt immer so sei.
Wir gaben das Futter jetzt länger und zudem begann ich mich zu informieren. Dass Sam nicht "irgendwelche" Steine hatte, sondern Struvitsteine. Ich erfuhr, dass es mit der Ernährung zusammenhängt und ich lernte, dass Trockenfutter sehr schädlich ist und dem Katzenkörper viel Flüssigkeit entzieht. Eine Katze müsste 4x mehr trinken, um auf die normale Flüssigkeitsmenge zu kommen! Ich schmiss den Rest Trockenfutter in den Müll!
Von jetzt an begann ich mich mit Ernährung immer mehr zu beschäftigen. Ich bestellte bestes Dosenfutter mit hohem Fleischanteil. Zufällig sagte mir meine Freundin auch noch, dass rohes Fleisch den Urin sauer mache und dass saurer Urin die Struvitsteine auflöst. Ich begann also zusätzlich noch immer mal wieder rohes Fleisch zu geben.
Dank dieser Maßnahmen dauerte es immerhin bis Ende Dezember, bis Sam wieder krank wurde. Ich bemerkte es sehr früh, da er nicht mehr entspannt auf dem Klo war. Wieder zum Doc und nach einer weiteren Probe stellte er wieder eine leichte Blasenentzündung fest. Es war der Sylvesterabend, als Sam wieder nicht urinieren konnte! Ich war verzweifelt und ließ einige Euros bei dem Notarzt, der zum Glück mit dem richtigen Griff das Steinchen rausdrücken konnte. Immerhin eine gute Nachricht: Sam hatte 0,5kg abgenommen! Aber 2 Kg mussten noch runter.
Nach ein paar Tagen ging es Samuel wieder gut aber ich war verzweifelt. Nicht nur, dass die ganzen Tierarztbesuche mein Konto rapide plünderten – ich hatte einfach Angst um meinen geliebten Kater!
Mitte Januar entschlossen wir uns also zu einem ungewöhnlichen Schritt: Wir holten Sam eine Gefährtin. Die 3 Jahre alte Kaja kam zu uns und Sam und sie verstanden sich gut und endlich rannte Sam durch die Wohnung! Sam hatte in 6 Wochen 1 kg verloren! (Ohne Hungern, nur dank Kaja.)
Außerdem fand ich im Internet die Cuxkatzen-Seite und bestellte darufhin die Guardacid-Tabletten. Ich gab ihm 2 Tabletten pro Tag, wovon Sam aber leider nicht alles bekam, da wir sie in Katzenmilch auflösten und er sie nicht immer komplett austrank. Das FLUDT AID K setzten wir ab. Es passierte, was passieren musste: Sam wurde im Februar kranker als je zuvor! Sein pH-Wert lag hoch und er saß schlimm mit Struvitkristallen zu, so dass es eine schlimme Prozedur wurde, die Steinchen zu lösen. Der Tierarzt gab mir klar die Schuld, da ich seine Therapie ja nicht fortgesetzt hatte.
Nach einigen panischen Tagen bekamen wir Sammy durch und ich informierte mich weiter. Ich beschloss, Frau Benger von den Cuxkatzen persönlich anzuschreiben. Ich wusste nicht weiter. Wieso gab es 2 so widersprüchliche Therapien? Wieso war mein Tierarzt so gegen diese neuen Tabletten? Meine Zweifel waren schlimm!
Frau Benger informierte mich, dass ich Sam offenbar zu wenige Tabletten gegeben hatte. Die Dosierung muss vom pH-Wert abhängig gemacht werden, der pH-Wert ständig kontrolliert werden! Außerdem riet sie mir, mich mit dem Rohfüttern auseinander zu setzen.
Von anderer Seite bekam ich dann beigebracht, selber Urinproben zu nehmen und sie mit Uralytstreifen zu überprüfen. Meine Mutter brachte mir dann noch Streifen, um Leukozyten und Erithrozyten erkennen zu können.
So begannen wir, unsere Katzen halb zu barfen und überprüften Sammys Urin-pH-Wert selbst. Die Werte wurden immer besser und Sam ging’s binnen kürzester Zeit wieder gut. Wir hatten die ersten Tage 4 Guardacid gegeben, konnten dann aber bald schon auf 3 runtergehen, was wir am pH-Wert ablesen konnten. Die Tabletten geben wir nun in einem Teelöffel Futter. Erst wenn er das komplett aufgegessen hat, bekommt er den Rest. Samuel hatte sich schnell daran gewöhnt. Es war ein Wunder!
Dann kam der Schock! Sam hatte plötzlich eine Verstopfung im Darm, da er seine Ballaststoffe verschmäht hatte. Am nächsten Tag konnte er nicht urinieren! Ohne Vorwarnung oder sonstiges. Völligst am Boden zerstört rief ich meine Mutter an, die mich zum Tierarzt begleitete. Es saß ein einzelnes Steinchen vorm „Ausgang“. Nichts weiter. Es ging auch sehr leicht und sehr schnell.
Schon am Abend war Sam wieder der Alte und ging unbeschwert zum Klo. Die Probe zeigte, dass alle Werte super waren! Das Steinchen durfte gar nicht da sein!!
Die Theorie der Tierärztin ist, dass Sam wohl eine nicht ganz perfekt geformte Blase hat und sich vermutlich ein Steinchen hinter einer "Kuhle" abgesetzt hatte. Durch das Pressen bei der leichten Verstopfung hatte es sich wohl gelöst und noch mal eine Harnverlegung ausgelöst.
Außerdem haben wir endlich eine Tierärztin gefunden, die auf Katzen und FUS-Katzen im speziellen spezialisiert ist. Sie stimmt unserer Theorie zu. Es steht die Frage im Raum, Sam röntgen zu lassen, was aber mit einer Narkose verbunden wäre. Daher rät sie uns, es erst zu beobachten und darauf zu achten, dass seine Werte immer gut sind.
Zudem hat sie uns freudig mitgeteilt, dass Sam nun Idealgewicht hätte.
Wir sind voller Hoffnung und ich bin sehr froh, mich gegen den Tierarzt und für die Guardacid-Therapie entschieden zu haben! Ich stehe der Krankheit nun nicht mehr machtlos gegenüber und kann selber was unternehmen.
Nur über den Tierarzt ärgere ich mich immer noch. Er hat es mir so schwer gemacht, da er immer wieder andeutete, ich würde meinen Kater umbringen, wenn ich eigene Wege ginge.
Sam (und auch Kaja) geht’s jetzt super. Samuels Werte sind nach wie vor top und das Barfen klappt wunderbar. Das Fell der beiden Miezen ist glänzend und weich und beide sind aktiver und munterer als je zuvor.
Das Wissen um die richtige Therapie hat mir die Angst vor der Krankheit genommen, so dass bald noch ein Kater zu uns zieht, der FUS hat. Ich weiß, auch bei ihm werden wir es schaffen!
Nochmal vielen Dank!
Und ein *schnurr* von Kaja und Samuel! Liebe Grüße Sonja Bockrath im April 2008
Letzte Aktualisierung: Montag, 25. Februar 2013
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