Erfahrungsbericht von Silke Mahn
Von: Silke Mahn [mailto:hb.performancehorses@t-online.de] Gesendet: Samstag, 12. April 2008 15:59 An: info@cuxkatzen.de Betreff: Erfahrungsbericht Harngries / Struvit
Liebe Frau Benger!
Cuxkatzen und Guardacid haben uns sehr geholfen und ich möchte Ihnen gerne die Geschichte von meinem heute 5-jährigen Kater Stuart (EKH) erzählen, dem ich aus Unwissenheit eine Penisamputation leider nicht ersparen konnte. Hätte ich damals schon gewusst was ich heute weiß, wäre diese Operation niemals nötig gewesen!
Es begann es im Frühjahr 2007 mit einer Blasenentzündung. Die Urinuntersuchung ergab auf Anhieb Harngries und drei verschiedene Arten von Kristallen: Struvite, Oxalate und Cystine. Ich durfte sie selbst unter dem Mikroskop betrachten und sogar mein TA war über diesen Befund sehr erstaunt. Das sei so selten wie sechs Richtige im Lotto!
Damals fütterte ich meinen 3 Katzen das übliche Supermarktfutter und auch Trockenfutter. Leider wusste ich da noch nichts über den Zusammenhang von Futter und dem Auftreten von Harnkristallen und so folgte in kurzen Abständen Blasenentzündung auf Blasenentzündung. Immer wieder mussten Katheder geschoben werden und immer wieder war die Blase voller Kristalle. Und das, obwohl ich vom Tierarzt Spezial-Trockenfutter (Royal Canin Renal SC) und UroPet-Paste bekommen hatte.
Im September 2007 habe ich Stuart dann an einem Sonntag als Notfall in eine Tierklinik gebracht. Mal wieder Harnröhrenverlegung! Er bekam erneut einen Katheder und später am Telefon wurde mir nahe gelegt einer Penisamputation zuzustimmen. Aufgrund von Stuarts Vorgeschichte machte man mir keinerlei Hoffnung auf Besserung, sondern eher Verschlimmerung seiner Gesundheit. Mein Haustierarzt war eigentlich gegen diese Operation, betrachtete sie sozusagen als ultimative „Endlösung“ wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wären. Aber ich konnte keine Rücksprache halten, war verzweifelt und in Sorge um meinen Kater – also stimmte ich der Operation zu.
Obwohl die Operation fachmännisch durchgeführt wurde musste Stuart danach noch knapp zwei Wochen lang von meinem Tierarzt behandelt werden. Er wollte einfach nicht freiwillig Urin absetzen und wenn doch, nur sehr wenig und so musste die Blase immer wieder per Katheder entleert werden. Offenbar waren die Blase und die ableitenden Harnwege entzündet und durch den dauernden Rückstau in der Blase griff die Entzündung bereits auf die Nieren über. Dank intensiver Schmerztherapie und Antibiose, sowie dem Einsatz von Humanpräparaten wurde meinem Kater schließlich geholfen. Das waren die schlimmsten 14 Tage meines Lebens! Wir waren jeden Tag bis zu drei Mal beim Tierarzt, manchmal noch nachts um halb zwölf, auch sonn- und feiertags. Es war schrecklich. Und diese fiesen Struvitkristalle waren immer noch da, Oxalate und Cystine aber inzwischen deutlich weniger.
Leider begann ich erst jetzt mich im Internet über Harnröhrenverlegung u.ä. zu informieren und stieß auf ein Katzenforum, in dem ich Hilfe, Tipps und wertvolle Erfahrungsberichte fand. Ich war erstaunt, daß so viele Katzen davon betroffen sind! Das Wort „Struvit“ schien in aller Munde. Fast alle betroffenen Katzenhalter hatten die Fütterung daraufhin mehr oder weniger eigenmächtig umgestellt und nur wenige blieben bei dem vom Tierarzt verordneten Spezialfutter. In einem Beitrag fand ich den entscheidenden Hinweis auf Guardacid und über Google kam ich dann auch zu den Cuxkatzen mit ihren wertvollen Beiträgen! 
Ich informierte mich noch weiter im Internet über Harngries und -kristalle wo ich nur konnte, fand sogar eine Doktorarbeit zu diesem Thema und beschloß die Fütterung meiner drei Katzen – ohne Rücksprache mit dem Tierarzt - umzustellen. Ich begann über Onlineshops hochwertiges Futter zu bestellen und verbannte Trockenfutter komplett vom Speiseplan. Dafür gab es an drei Abenden pro Woche Puten- oder Rindergulasch. Im Haus wurden mehrere Wassernäpfe verteilt und ein Trinkbrunnen wurde angeschafft. Zusätzlich bestellte ich für Stuart in der Apotheke Guardacid-Tabletten und siehe da – bei jeder folgenden Urinuntersuchung fanden sich weniger Kristalle bis der Urin schließlich so sauber war, daß mein Tierarzt nachfragte, ob die Urinprobe auch wirklich von Stuart stammte!
Bis heute ist Stuart Beschwerdefrei und ich habe meinen Tierarzt natürlich inzwischen über die geänderte Fütterung und auch über Guardacid informiert. Die Tabletten bestelle ich nun über die Praxis. Mein Tierarzt hat mein vollstes Vertrauen und ich halte ihn für sehr kompetent aber daß er - wie viele seiner Kollegen übrigens auch – einem Patienten wie Stuart noch Trockenfutter (RC Renal) verordnet kann ich nicht verstehen! Ich halte ihm aber zugute, daß er sich für unsere Futterumstellung interessierte und auch Infomaterial über die einzelnen Futtersorten angefordert hat. Ich hoffe, daß andere Patienten in Zukunft davon profitieren können. Aber Stuart hätte nicht so oft leiden und schon gar nicht operiert werden müssen wenn die Futterumstellung und die Gabe von Guardacid früher erfolgt wäre!
Die Wirkung von Guardacid ist im Übrigen deutlich besser als die von UroPet. Der ph-Wert liegt konstant im Bereich um 6,5 (Danke für den cuxkatzen-Tipp „Uralyt-Streifen“), mit UroPet gab es immer sehr hohe Schwankungen. Besonders im Hinblick auf das erneute Auftreten von Oxalat ist der konstante Wert extrem wichtig! Auch im Preisvergleich und bei der Handhabung schneidet Guardacid um Längen besser ab! Die Tabletten nimmt Stuart wie Lekkerchen und vor der UroPet-Paste hat er sich förmlich geekelt.
Stuarts Erkrankung oder besser gesagt meine Unwissenheit hat mich innerhalb von 6 Monaten alles in allem rund 1.700 Euro gekostet, wobei allein 730 Euro auf die Operation anfallen. Das Geld tut zwar sehr weh, ist aber zweitrangig. Nur hätte ich meinem Kater diese schmerzhafte Odyssee gerne erspart.
Und noch etwas zum Thema Futterumstellung: meine älteste Katze (14 Jahre) ist Diabetikerin und bekommt seit einem Jahr 2x tgl. Insulin. Anfangs lag ihre Tagesdosis bei 5 EH und seit der Futterumstellung konnten wir die Tagesdosis nach und nach bis auf 1 EH reduzieren! Und wieder einmal konnte ich meinen Tierarzt verblüffen!
Ich wünsche mir, daß Cuxkatzen noch vielen Katzenbesitzern den richtigen Weg weisen und daß vielen Katzen damit großes Leid erspart bleibt! Ich habe Ihre Homepage bereits mehreren hilfesuchenden Katzenbesitzern empfohlen und bekam jedesmal dafür ein herzliches Dankeschön, welches ich an dieser Stelle auch einmal an Sie weitergeben möchte!
Mit freundlichen Grüßen Silke Mahn 41379 Brüggen
Letzte Aktualisierung: Montag, 25. Februar 2013
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